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Peter Wagler

Agate > Gröppendorf

Fotos der Fundstelle/Lithophysen

Die Achatfundstelle Kaolinwerk Gröppendorf liegt im Döllnitztal im Kaolinwerk zwischen Glossen und Gröppendorf. Hier wird seit 1941 Kaolin abgebaut. Die ergiebigsten Achatfundstellen befinden sich an der Südseite des Hauptfeldes, dessen Flutung 2013 begonnen wurde. Sie ist nicht mehr zugänglich und die Fundstelle ist als weitestgehend erloschen zu betrachten. Zudem wird das Suchen nach Achaten von der Geschäftsleitung nicht toleriert. Unter einer Schicht von pleistozänen Sedimenten befinden sich im Kaolin Lehmschichten, in denen die Achatkugeln und kleine Gänge enthalten sind. Die Gänge enthalten zumeist Jaspis oder Quarz, gebänderter Achat ist hier die Ausnahme. Die achatführende Kaolinschicht wird in der Fachliteratur als kaolinisierter Ignimbrit beschrieben (Bergbau in Sachsen, Band 13). Die größten Kugeln befinden sich ganz am Grund der Hauptgrube in der Nähe der Südwestecke. Meist liegen die Kugeln am Rande von eisenoxidführenden Linsen im Kaolin, die sich durch eine bröckelige oder sandige Struktur und die rötliche Farbe von der Kaolinmasse unterscheiden. In einigen Schichten sind auch lehmigbraune Linsen achathaltig. In Richtung Südostfeld sind die Kerne oft völlig ausgewittert und haben dann eine außerirdisch anmutende Erscheinung, da die Grate der Sterne oft angebrochen sind und den Kantenverlauf betonen. Die ausgewitterten Kerne zeigen eine schöne dachziegelähnliche Radialstruktur auf der Außenfläche.

Die Achate dieser Fundstelle enthalten überwiegend nur die Farben blau, grau, schwarz und weiß in allen Schattierungen und Übergängen. Ganz selten treten durch Calcit rosa gefärbter Quarz auf oder durch Eisenoxid gelblich verfärbte Risse oder Flächen im Achat auf. Uruguaybänderung ist sehr häufig, oft auch in mehreren Lagen. Auch Eisenoxidanreicherungen treten sehr selten im Achat oder Quarz auf. Die allermeisten Achate sind dunkel grau bis schwarz umrandet. Die Farbentwicklung geht durch Kaolinisierung von dunklem Blau hin zu völligem Weiß als letzter Stufe. Fast völlig weiße Achate haben mitunter schon unpolierbare Zonen. Fast alle Achate hellen sich in poliertem Zustand nach und nach auf. Vermutlich waren diese Achate einst farbig, denn gelegentlich finden sich noch grüngrau gebänderte Achate. 2018 fand ich noch auf der letzten Halde einen kleinen Achat mit einem rotbraunen Band. Vom Typ her besteht eine große Ähnlichkeit dieser Achate zu den Achaten in der Kaolingrube Seilitz bei Meißen, die allerdings schon lange erloschen ist. Quarzfüllungen in Achaten, Drusen und gelegentlich Amethyst kommen in Gröppendorf vor, ebenso Pseudomorphosen mit kleinen polygonalen Achaten in den Zwickeln, deren Form an die bekannten Achate von Paraiba in Brasilien erinnert. In den besten Lithophysenfüllungen ist auch Weglereffekt in den Achaten zu finden. Grauer Jaspis, der gelegentlich gebändert ist, tritt manchmal auf, auch in Verbindung mit Achat. Die Größe der Kugeln kann von wenigen Millimetern bis 30 cm betragen. Allerdings sind nur sehr wenige Kugeln wirklich achatführend, viele sind leer oder nur mit einem sehr kleinen Achatkern versehen. Die selten auftretenden vollständig gefüllten Lithophysen können trotz der beschränkten Farbigkeit atemberaubend schön sein und gehören sicher zu den besten Achaten nicht nur Deutschlands, sondern weltweit.