Die Kiesgruben in der Provinz Entre Rios (Argentinien) nördlich von Buenos Aires findet man entlang des Rio Uruguay auf beiden Seiten des Flusses, aber auf der argentinischen Seite sind sie wesentlich dichter beieinander gelegen. Zwischen Colon und Concordia findet man Kiesgruben manchmal im Abstand von weniger als einem Kilometer. Das Überkorn wurde und wird von diesen Kiesgruben oft direkt am Flußufer entsorgt, z.T. in neuerer Zeit auch in Brecheranlagen zerkleinert und für den Straßenbau verwendet. Nördlich von Colon wurden am nördlichen Ufer einer Insel offenbar ebenfalls größere Mengen Überkorn von einer Kiesgrube entsorgt. Bei Niedrigwasser kann man gut am Ufer des Lago de Salto Grande sammeln, sowohl bei Concordia als auch bei Federación. Das gröbere Material in den Kiesgruben besteht zwischen 50% und 90% aus Achaten und Jaspis. Versteinerte Früchte, Koprolithen, farbiger Jaspis und Popkornjaspis sind seltener zu finden, aber angesichts der Menge des Materials nicht wirklich selten. Die Achate entstammen wohl der brasilianischen Provinz Rio Grande do Sul, von wo sie der Rio Uruguay zu den Fundstellen transportierte. Viele Achate sind deshalb völlig rundgeschliffen, manche wirken wie lackiert. Allerdings enthalten viele Achate innen sehr viel Quarz oder sind farblos, beziehungsweise braun, so dass die Schwierigkeit darin besteht, die wirklich guten Stücke aus der Materialmenge herauszulesen. Die vorherschenden Farben der besseren Achate sind braun, gelb, blau mit meist weißer Bänderung, aber es kommen alle Farben vor. Selbst hervorragende Achate sind von außen oft einfarbig braun oder schwarz, die sogenannten Green Agates sind außen meist ockergelb, innen grau-weiß gebändert. Auffällig ist der häufig mehrfache Wechsel zwischen Quarz und Achatbändern bei vielen Stücken. Es gibt aber auch Achate mit dunklem Amethyst, Moosachate, Plume-Achate, Wolkenachate, Röhrenachate, Uruguay-Bänderung oder mit Wasser gefüllte Achate rein oder in vielen Mischvarianten. In den USA werden meist die ungeschnittenen Steine unter dem Namen Black River Agate gehandelt. Die Rückübersetzung ins Deutsche führte dazu, dass in Deutschland Achate oder Jaspis aus der Provinz Entre Rios unter dem Namen Rio Negro auftauchen. Interesssant sind die Jaspise, die in allen möglichen Farben vorkommen, oft gefleckt oder gebändert sind oder beides. Die mit gleichmäßigen Punkten versehenen Stücke tauchen selten als sogannter Popcorn-Jaspis im Handel auf. Manchmal erinnern die Strukturen der Jaspise auch an Stromatolithen oder enthalten fossile Reste. Sie sind mitunter von verheilten, teilweise ebenfalls farbigen Rissen durchzogen. Einzelne Stücke übertreffen viele Achate an Farbigkeit. Auch bei den Jaspisen ist die Qualität der Zeichnung und Farbe von außen nicht immer zu erkennen. Beim Sägen riechen sie charakteristisch nach Schwefelwasserstoff. Die je nach Form als Koprolithen oder Früchte bezeichneten Septarien, die man hier finden kann, zeigen oft eine schöne farbliche Zeichnung oder interessante Formen. Ihr organischer Ursprung kann nur vermutet werden, obwohl einzelne Exemplare sehr an Fruchstände erinnernde Strukturen enthalten. Sie haben mitunter mehr als zehn Zentimeter Durchmesser. Versteinertes Holz ist vergleichsweise selten zu finden. In Colon organisiert Charlie Adamson Bootstouren auf dem Rio Uruguay oder fährt mit Steinsammlern in die Kiesgrube. Er spricht hervorragend englisch und sein Büro befindet sich im Zentrum Colons an der Plaza San Martin 97. |